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1. Einführung |
Grubengas, welches hauptsächlich aus Methan
(CH4) besteht, wird bei der untertägigen Gewinnung von
Steinkohle frei und ist somit eine unvermeidbare
Begleiterscheinung des Steinkohlenbergbaus. Im Gebiet der
Bundesrepublik entweichen aus den Bergbauregionen jährlich
1,5 bis 1,7 Mrd. m3 CH4. (Quelle: Schriften des
Forschungszentrums Jülich 1998).
Auch stillgelegte Steinkohlenbergwerke sind
Quellen für übertägige Methanaustritte. Zahlen aus dem
Jahre 1984 des Landesoberbergamtes NRW gehen von 120 Mio. m³
Methanaufkommen pro Jahr allein aus stillgelegten Bergwerken
in NRW aus.
Vereinzelt wird das Gas aus aktiven Bergwerken
durch die Bergbauunternehmen genutzt. Dagegen wird eine Nutzung
des Grubengases aus stillgelegten Bergwerken bereits in hohem
Maße durchgeführt (s. Tabelle der erzeugten Energiemengen).
Nach der vermehrten Stilllegung von Bergwerken
ist das Interesse an Grubengas als mögliche zusätzliche
Energiequelle in ehemaligen Steinkohlenrevieren ständig
gewachsen. Es ist zu beobachten, dass sich um die Thematik
Grubengas ein neues Betätigungsfeld entwickelt.
Arbeitsbereiche sind die Exploration, die Gefahrenabwehr sowie
die Nutzung von Grubengas z. B. zur Strom- und
Wärmeerzeugung. Hierbei ergeben sich für alle Beteiligten
große Chancen zur Entwicklung innovativer Konzepte. Die so
entwickelten Technologien bieten zudem die Chance einer
internationalen Vermarktung. |
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2. Der Verband |
Der Interessenverband Grubengas IVG e.V. wurde 1999
gegründet und soll den Mitgliedern eine Arbeitsbasis auf diesem neuen
Themengebiet bieten. Der Verband fasst die Interessen der Mitglieder
zusammen und vertritt diese in der Öffentlichkeit.
Neue Erkenntnisse aus dem noch weitgehend unerforschten
Gebiet werden den Mitgliedern zugänglich gemacht, so dass eine
praxisorientierte Anwendung ermöglicht wird.
Darüber hinaus werden von dem Verband folgende Ziele
verfolgt:
Unterstützung von Vorhaben der angewandten Forschung
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Unterstützung von Vorhaben der angewandten Forschung
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Erarbeiten
von Richtlinien
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Beraten der Mitglieder in technischen,
wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen
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Öffentlichkeitsarbeit Verfechten
vor Vorstellungen und Forderungen des Verbandes insbesondere gegenüber
gesetzgebenden Organen
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Vertreten der Mitglieder in Gremien anderer
Organisationen
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3. Verbandsaktivitäten |
3.1 Nutzung von Grubengas |
Grubengas
aus stillgelegten Zechen kann zur Strom- und Wärmeerzeugung
eingesetzt werden. Eine Nutzung dieses Grubengases hätte
einen doppelten Klima schützenden Effekt, da das Entweichen
von Methan in die Atmosphäre verhindert würde und eine
Ressourcen schonende Energieerzeugung möglich wäre.
Der
Verband hat sich deshalb mit Erfolg dafür eingesetzt, dass die Stromerzeugung
aus Grubengas in das Gesetz zur Förderung der Stromerzeugung
aus erneuerbaren Energien (EEG / Erneuerbare-Energien-Gesetz)
aufgenommen wurde.
Die
Aufnahme von Grubengas in dieses Gesetz war eine wichtige
Voraussetzung für eine umwelt- und ressourcenschonende
Energieerzeugung. |
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3.2 Erarbeiten von Richtlinien |
Der
Verband erarbeitet Richtlinien in folgenden Bereichen:
a.) Sicherheitstechnik
Es
werden Praxisergebnisse und Gutachten ausgeführter Anlagen
zusammengefasst und mit den sicherheitstechnischen
Anforderungen aus ähnlichen Anwendungsgebieten, z.B.
Deponiegasanlagen, in Übereinstimmung gebracht. Es soll
sichergestellt werden, dass neue Anlagen nach einem
einheitlichen Sicherheitskonzept ausgeführt. Das Ziel ist
eine Kostenoptimierung der Anlagentechnik und die Schaffung
einer Arbeitsgrundlage für die Planung, Begutachtung,
Genehmigung, Ausführung, Errichtung und den Betrieb.
b.) Felderabgrenzung
Es
liegen derzeit wenige Erfahrungen über die Beeinflussung der
Gaswege bei Erzeugung von Unterdrücken in den stillgelegten
Zechen vor. Möglicherweise können sich unterschiedliche
Gasfelder gegenseitig beeinflussen. In einigen Fällen wird
eine direkte Verbindung bzw. Gasgängigkeit zwischen
unterschiedlichen Gasfeldern vermutet.
Der
Verband erarbeitet Richtlinien und Beurteilungskriterien zur
Problemstellung der Einwirkbereiche, Saugdruckbegrenzung und
Felderabgrenzung. |
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3.3 Beratung |
Der
Verband berät seine Mitglieder und andere interessierte
Gruppen in allen Fragen der Nutzungsmöglichkeiten von
Grubengas, der Gefahrenabwehr und in allen technischen,
organisatorischen und rechtlichen Fragen.
Hierzu
sammelt der Verband Daten und Dokumentationsmaterial und
erfasst Betriebserfahrungen der Grubengasanlagen zur
Erstellung von Analysen über die Funktionalität der
eingesetzten Anlagentechnik und zur Erstellung einer
Marktübersicht. |
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3.4 Öffentlichkeitsarbeit |
Die Öffentlichkeit wird über die
Verbandsarbeit und die Interessen der Mitglieder informiert.
Hierzu dienen Kongresse, Publikationen zum Thema Grubengas und
Berichte über die Verbandsaktivitäten. |
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4. Verbandsmitglieder
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Die
Mitglieder setzen sich aus vielen Bereichen der Wirtschaft,
Wissenschaft und Öffentlichkeit zusammen. Ihr gemeinsames
Betätigungsfeld ist der Bereich Grubengas.
Hierzu
zählen u. a. der Umwelt- und Klimaschutz, die Energietechnik,
Gefahrenabwehr bei frei werdendem Grubengas, Sicherheitstechnik,
Landschaftsplanung, Projektentwicklung sowie Wissenschaft und
Forschung.
Mitglied
kann werden, wer auf dem Themengebiet Grubengas tätig ist oder
wer aufgrund seiner Kenntnisse, Erfahrungen, Einflüsse oder
sonstigen Bedeutung eine Förderung des Vereinszweckes erwarten
lässt.
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5. Ausblick
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Im Rahmen
der internationalen Grubengas-Tagungen wurden in mehreren
Vorträgen die Vielschichtigkeit der Thematik verdeutlicht und
eine Reihe offener Fragestellungen behandelt. Der IVG wird die
Entwicklung des neuen Marktsegmentes Grubengas begleiten und
seinen Mitgliedern auch zukünftig ein Forum für den
Interessen- und Erfahrungsaustausch bieten.
Mit der
Verabschiedung des vorliegenden Entwurfes des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes können in Zukunft viele Projekte
initiiert werden.
Der
Interessenverband Grubengas IVG e.V. hofft, eine Vielzahl neuer
Mitglieder zu gewinnen und den Erfolg der Verbandsarbeit weiter
ausbauen zu können.
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